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Selbstreflexion – Der achtsame Blick nach innen

  • Autorenbild: Nadine
    Nadine
  • vor 15 Stunden
  • 12 Min. Lesezeit
Pinkfarbener Stencil auf Asphalt mit der Aufschrift "Do not be scared to think"

Manchmal hetzen wir durch unseren Alltag, funktionieren mehr, als dass wir wirklich leben, und verlieren dabei das Gespür für uns selbst. Zwischen To-do-Listen, Verpflichtungen und ständiger Reizüberflutung bleibt oft wenig Raum für eine einfache, aber kraftvolle Frage: Wie geht es mir eigentlich gerade wirklich?


Selbstreflexion lädt dich ein, innezuhalten. Nicht, um sofort Lösungen zu finden oder besser zu funktionieren – sondern um ehrlich und liebevoll hinzuschauen. Auf das, was dich bewegt. Auf das, was unter der Oberfläche wirkt. Auf das, was vielleicht schon lange nach deiner Aufmerksamkeit ruft.


In einer Welt, die nach außen drängt, ist Selbstreflexion ein stiller Weg nach innen – und ein Schlüssel zu mehr Klarheit, Selbstmitgefühl und innerer Ausrichtung.


Was ist Selbstreflexion überhaupt?

Selbstreflexion bedeutet, sich selbst bewusst zu beobachten. Es geht darum, Gedanken, Gefühle, Verhaltensweisen und Muster zu erkennen – ohne sich sofort damit zu identifizieren oder sie zu bewerten. Anders gesagt: Wir schaffen einen inneren Beobachtungsraum, in dem wir uns selbst begegnen können.


Dabei unterscheidet sich Selbstreflexion deutlich vom Grübeln. Während Grübeln uns oft in endlosen Runden im Gedankenkarussell festhält – genährt von Sorgen, Selbstkritik oder Perfektionismus – öffnet Selbstreflexion einen freundlichen, neugierigen Raum. Sie fragt nicht: Was stimmt nicht mit mir?, sondern: Was ist da – und was möchte gesehen werden?


Selbstreflexion ist kein starres Werkzeug, sondern ein lebendiger Prozess. Sie kann unterschiedliche Formen annehmen: Für manche geschieht sie ganz intuitiv beim Spazierengehen oder in stillen Momenten. Andere nutzen das Schreiben, z. B. in einem Journal, um Gedanken zu sortieren und zu klären. Wieder andere erleben Selbstreflexion im Gespräch mit Menschen, denen sie vertrauen.


Es gibt kein richtig oder falsch. Entscheidend ist die innere Haltung, mit der du dir begegnest: achtsam, ehrlich, offen – und mit einer Prise Selbstfreundlichkeit. Aber dazu später noch mehr.


Grübelfalle oder echte Reflexion?

Manchmal ist es gar nicht so leicht, den Unterschied zu erkennen. Diese Hinweise können dir helfen, achtsame Selbstreflexion von unheilsamem Grübeln zu unterscheiden:


  • Du drehst dich im Kreis, ohne zu neuen Einsichten zu kommen.

  • Du fühlst dich nach dem Nachdenken schlechter als vorher – erschöpft, verunsichert, wertlos.

  • Du suchst nach Schuldigen (bei dir oder anderen), statt einfach nur wahrzunehmen, was da ist.

  • Du wertest dich innerlich ab und gerätst in Selbstkritik.

  • Du hast das Gefühl, „funktionieren“ zu müssen, statt dir mit Mitgefühl zu begegnen.


Wenn du eines oder mehrere dieser Zeichen bemerkst: Nimm einen kleinen Abstand. Atme durch. Komm zurück in deinen Körper, in den Moment. Vielleicht ist gerade nicht die Zeit für Selbstreflexion – sondern für Selbstfürsorge.


Die Rolle der Achtsamkeit in der Selbstreflexion

Selbstreflexion ist nicht einfach Nachdenken über sich selbst – zumindest nicht im achtsamen Sinn. Sie beginnt nicht im Kopf, sondern im Moment. Genau hier setzt Achtsamkeit an: Sie hilft dir, erst einmal wahrzunehmen, was gerade ist, bevor du versuchst, es zu analysieren oder einzuordnen.


Achtsamkeit schafft Raum. Raum zwischen dem, was dich innerlich berührt – einem Gedanken, einem Gefühl, einem Impuls – und deiner Reaktion darauf. In diesem Raum liegt deine Chance: Du kannst bemerken, was in dir auftaucht, ohne sofort darauf zu reagieren. Ohne automatisch zu bewerten. Ohne dich mit dem Inhalt zu verwechseln.


Wenn du achtsam bist, beobachtest du dein Inneres mit einer Haltung von Offenheit, Neugier und Freundlichkeit. Du versuchst nicht, dich zu verbessern oder etwas zu „reparieren“. Du versuchst auch nicht, schnell zu Antworten zu kommen. Vielmehr erlaubst du dir, zu sehen – einfach nur zu sehen –, was in dir lebendig ist.


Diese Haltung ist ein wesentlicher Unterschied zur oft so kopflastigen Selbstoptimierung. Achtsame Selbstreflexion stellt keine Leistung dar. Sie ist kein Selbstgespräch mit erhobenem Zeigefinger, sondern eine Einladung: Lass uns gemeinsam hinschauen, ohne Urteil. Mit Geduld. Mit Mitgefühl.


Gerade dieses Nicht-Urteilen fällt vielen schwer – dir ja vielleicht auch. Schließlich haben die meisten von uns gelernt, uns ständig zu bewerten: War das richtig? War ich gut genug? Hätte ich anders reagieren müssen? Die Achtsamkeitspraxis ermutigt dich, diese Stimmen nicht zu bekämpfen, sondern sie liebevoll wahrzunehmen. Und dann einen Schritt zurückzutreten. Damit du nicht von ihnen bestimmt wirst.


Wenn du beginnst, dich selbst so zu betrachten – mit neugierigen Augen, statt mit kritischem Blick – wird Selbstreflexion zu etwas Heilsamem. Du bist nicht länger Objekt deiner eigenen Analyse. Du wirst zum Menschen, der sich selbst begegnet.


Eine Frau liegt mit geschlossenen Augen rücklings in einer Blumenwiese
Offen, neugierig und freundlich beobachten, was gerade da ist. Ohne Urteil, dafür mit Mitgefühl.

Warum Selbstreflexion wichtig ist

Wenn du dich jetzt fragst: Wozu das alles? Warum überhaupt diese Nabelschau?


Selbstreflexion schafft Verbindung. Zu dir selbst, zu deinen inneren Beweggründen, zu dem, was dir wirklich wichtig ist. Sie hilft dir, Muster zu erkennen – vielleicht auch solche, die dich blockieren oder immer wieder in dieselben Situationen führen. Und sie schenkt dir Klarheit: über deine Werte, deine Bedürfnisse, deine Grenzen.


Gerade in herausfordernden Momenten kann Selbstreflexion ein innerer Anker sein. Wenn du innehältst und dir Raum gibst, dich selbst zu verstehen, statt sofort zu reagieren, entsteht etwas Neues: Du bekommst Wahlfreiheit. Du bist nicht mehr Spielball deiner Automatismen: selbst-bewusst, statt automatisch-unbewusst. Du gestaltest dein Erleben.


Und nicht zuletzt ist Selbstreflexion auch eine Form der Selbstfürsorge. Denn wer sich selbst wirklich zuhört, schafft die Grundlage für bewusste Entscheidungen – und für einen liebevolleren Umgang mit sich selbst.


Mögliche Hindernisse auf dem Weg zur Selbstreflexion

So einfach die Idee klingt, sich selbst zu begegnen – so herausfordernd kann sie in der Praxis sein. Vielleicht hast du das selbst schon erlebt: Du nimmst dir ehrlich vor, mal so richtig in dich hineinzuspüren, doch irgendetwas hält dich zurück. Oder du merkst, dass du dich doch lieber schnell ablenkst, sobald unangenehme Gedanken auftauchen.

Willkommen im Club – das ist völlig menschlich.


Eines der häufigsten Hindernisse ist Angst. Angst davor, etwas zu entdecken, das schmerzhaft ist. Angst, nicht zu genügen. Angst, dass Selbstreflexion eine Lawine lostritt, die sich, einmal losgetreten, nicht mehr aufhalten lässt. Doch genau deshalb braucht es Achtsamkeit – damit du dich diesen inneren Räumen in deinem Tempo und mit Mitgefühl nähern kannst.


Ein weiteres Hindernis ist der innere Druck, gleich „die richtige Antwort“ finden zu müssen. Vielleicht kennst du diesen Drang, dich sofort festlegen oder etwas verändern zu müssen. Doch Selbstreflexion ist kein Test mit einer Musterlösung. Es geht nicht darum, sofort zu wissen, was du willst oder brauchst. Es geht darum, dich selbst besser kennenzulernen – und das braucht Zeit.


Und dann ist da noch ganz grundsätzlich das Thema Zeit an sich. In einem vollen Alltag scheint oft kein Platz für Innenschau zu sein. Aber vielleicht ist es gar nicht die Zeit, die fehlt – sondern der Raum. Der innere Raum, in dem du dir erlaubst, auch mal stehenzubleiben.


Und manchmal geht der Wunsch einfach verloren: Selbstreflexion rutscht im Trubel des Tages schlichtweg unter. Zwischen Terminen, Verpflichtungen und Ablenkungen ist der Blick nach innen schnell vergessen. Vielleicht bist du es auch gar nicht gewohnt, dir regelmäßig selbst Aufmerksamkeit zu schenken – weil du gelernt hast, dich eher um andere zu kümmern. Genau deshalb ist es so wichtig, dich immer wieder daran zu erinnern: Du darfst dir selbst nah sein. Und du darfst üben, das wieder einzuüben.


Wie du Selbstreflexion üben kannst

Die gute Nachricht: Selbstreflexion ist kein Talent, das man hat oder nicht hat. Sie ist eine Fähigkeit, die du entwickeln kannst – Schritt für Schritt, ganz in deinem Rhythmus.


#1 Mini-Pausen im Alltag

Ein sanfter Einstieg kann es sein, dir im Alltag immer wieder kleine Momente des Innehaltens zu schenken. Vielleicht nimmst du dir abends ein paar Minuten Zeit und fragst dich: Was war heute lebendig in mir? Was hat mich berührt – im Guten oder im Herausfordernden? Diese kleinen Pausen sind oft der Anfang eines tieferen Prozesses. Schon wenige Atemzüge können reichen, um dich wieder mit dir selbst zu verbinden.


#2 Schreiben – deine Gedanken auf Papier bringen

Auch das Schreiben kann ein kraftvolles Werkzeug sein. Wenn du Gedanken und Gefühle auf Papier bringst, schaffst du Abstand – und zugleich Nähe. Du musst dafür kein klassisches Tagebuch führen. Schon ein paar freie Sätze oder Stichpunkte reichen aus, um mehr Klarheit zu gewinnen. Du kannst Fragen aufschreiben, die dich beschäftigen, oder einfach nur notieren, was gerade in dir lebendig ist.


#3 Gespräche mit vertrauten Menschen

Vielleicht hilft es dir auch, regelmäßig mit einem Menschen zu sprechen, dem du vertraust. Manchmal hören wir uns selbst erst wirklich, wenn wir laut denken dürfen – und jemand einfach nur zuhört. Solche Gespräche können wie Spiegel wirken und neue Blickwinkel eröffnen, ohne dass es eine Analyse braucht.


#4 Meditation – Zuhören ohne Antworten zu erwarten

Meditation kann eine tiefgreifende Form der Selbstreflexion sein – allerdings auf eine andere Art: nicht durch Nachdenken, sondern durch Dasein. Du sitzt still, atmest, beobachtest – und erlaubst dir, nichts zu wollen. In dieser Stille entstehen manchmal Einsichten, die sich nicht erzwingen lassen.


Vielleicht magst du dir regelmäßig Zeit nehmen, um einfach nur da zu sein und zu lauschen: auf deinen Atem, deinen Körper, deine innere Stimme.


#5 Körperwahrnehmung – innere Bewegung spüren

Auch über den Körper kann Selbstreflexion geschehen. Achtsame Bewegung, sanftes Dehnen oder Körperarbeit wie Yoga oder somatische Übungen helfen dir, Gefühle oder Spannungen wahrzunehmen, für die es vielleicht (noch) keine Worte gibt. Manchmal sagt dein Körper dir mehr über deinen inneren Zustand als dein Kopf.


#6 Innere Bilder – deiner Intuition Raum geben

Manchmal hilft es, die Augen zu schließen und ein Bild entstehen zu lassen: Vielleicht taucht ein Ort auf, an dem du dich sicher fühlst. Oder eine Gestalt, die dich stärkt. Auch Gefühle können sich in Farben, Symbolen oder Formen zeigen. Diese inneren Bilder müssen nicht analysiert werden – sie wirken oft auf eine ganz eigene, intuitive Weise. Wenn du magst, kannst du sie anschließend aufmalen oder in Worte fassen.


Bitte vergiss dabei nicht: Es gibt keinen perfekten Weg. Finde heraus, was zu dir passt. Und gib dir selbst die Erlaubnis, zu üben – nicht zu leisten.


Der achtsame Weg der Selbstreflexion

Achtsamkeit und Selbstreflexion gehen Hand in Hand. Während Achtsamkeit dich lehrt, im gegenwärtigen Moment präsent zu sein, hilft dir Selbstreflexion dabei, das Erlebte zu verstehen – und deinem inneren Erleben eine Form zu geben. Beides ergänzt sich zu einem bewussten, feinfühligen Umgang mit dir selbst.


Der Weg der Selbstreflexion ist dabei weniger wie eine gerade Linie mit einem Ziel am Ende – und mehr wie ein wiederkehrender Pfad, den du immer wieder begehen kannst. Jeder Durchgang bringt neue Einsichten, je nachdem, was dich gerade beschäftigt. Es ist ein Prozess, der sich mit der Zeit vertieft – nicht durch Schnelligkeit, sondern durch Wiederholung und Offenheit.


Hier ist ein möglicher Ablauf für achtsame Selbstreflexion – ein Modell, das dich begleiten kann:

Innehalten und präsent werden

Nimm dir bewusst Zeit, um dich zu sammeln. Spüre deinen Atem, deinen Körper, komm im Hier + Jetzt an. Erst wenn du präsent bist, kannst du wirklich hinspüren, was gerade in dir lebendig ist.


Wahrnehmen, ohne zu bewerten

Was nimmst du wahr – in deinem Körper, deinen Gedanken, deinen Gefühlen? Achtsamkeit bedeutet, wahrzunehmen, was ist, ohne es sofort zu analysieren oder zu bewerten. Das ist ein kraftvoller Schritt – denn oft wollen wir Dinge sofort „verstehen“ oder „lösen“.


Benennen und anerkennen, was da ist

Kannst du dem, was du spürst, Worte geben? Vielleicht ist da Unsicherheit, Scham, Freude, Überforderung, Dankbarkeit – manchmal auch alles auf einmal. Alles darf da sein. Nichts muss sofort geändert werden.


Zuhören, was in dir nachklingt

Gibt es innere Stimmen, Gedanken oder Impulse, die auftauchen? Vielleicht entsteht ein leises Bedürfnis oder ein neuer Blickwinkel. Achte darauf, was sich zeigt, wenn du dir selbst wirklich zuhörst.


Mitfühlend entscheiden – oder einfach nur da sein

Manchmal entsteht aus der Reflexion eine klare Einsicht oder ein Wunsch. Manchmal auch nicht – und das ist völlig in Ordnung. Der Sinn liegt nicht immer im Handeln, sondern oft im bewussten Wahrnehmen. Und falls du etwas verändern möchtest: Tu es aus Mitgefühl, nicht aus Druck.


Diesen Pfad kannst du so oft gehen, wie du magst. Er ist nicht dafür da, irgendwo anzukommen – sondern um dich immer wieder selbst zu finden.


Flowchart zum Prozess der achtsamen Selbstreflexion: Es zeigt fünf aufeinanderfolgende Schritte – innehalten + präsent werden, wahrnehmen, ohne zu bewerten, benennen + anerkennen, zuhören, was nachklingt und mitfühlend entscheiden.

Selbstreflexion im Alltag verankern

Selbstreflexion braucht keinen festen Stundenplan. Viel wichtiger als Disziplin ist ein natürlicher Rhythmus – einer, der zu dir passt. Denn sobald Selbstreflexion zum Pflichtprogramm wird, verliert sie ihren offenen, lebendigen Charakter. Sie wird eng, statt weit. Starr, statt neugierig.


Frage dich lieber: Wann spüre ich eine natürliche Offenheit, mich mir selbst zuzuwenden? Vielleicht morgens beim ersten Kaffee. Oder abends im Bett, wenn der Tag sich legt. Vielleicht möchtest du dir zwischendurch in Ruhe ein bisschen Zeit nehmen, um deinen Gedanken auf die Schliche zu kommen. Es gibt kein richtig oder falsch – nur dein Tempo.


Du kannst dir auch kleine Anker im Alltag schaffen: ein Post-it am Spiegel mit einer Frage, die dich begleitet. Eine Notiz-App, in die du Gedanken sprichst. Ein fester Zeitpunkt in der Woche, an dem du ein paar Zeilen schreibst. Es geht nicht darum, alles zu reflektieren – sondern überhaupt Raum dafür zu lassen.


Und manchmal darf Selbstreflexion auch Pause machen. Manches klärt sich nicht im Denken, sondern im Leben selbst. Entscheidend ist, dass du immer wieder zu dir zurückkehrst – nicht aus Druck, sondern aus Verbindung.


Selbstmitgefühl als Basis für echte Einsichten

Selbstreflexion ohne Selbstmitgefühl kann schnell kippen – in Selbstkritik, innere Härte oder das ständige Gefühl, noch nicht gut genug zu sein. Wenn du dir selbst nur mit dem Blick begegnest, was du „besser machen“ solltest, bleibst du in der Schleife der Selbstoptimierung hängen. Dann wird aus Reflexion ein verdeckter Leistungsdruck.


Wirkliche Einsichten brauchen etwas anderes: Sanftheit. Den Mut, dir ehrlich zu begegnen – und dich dabei nicht zu verurteilen. Selbstmitgefühl bedeutet nicht, dich herauszureden oder alles schönzureden. Es heißt, dir mit der gleichen Freundlichkeit zu begegnen, die du auch einem Menschen schenken würdest, den du liebst. Gerade dann, wenn es unbequem wird.


Diese innere Freundschaft ist die Basis für Tiefe. Nur wenn du dich sicher fühlst – auch mit dem, was du in dir entdeckst –, kannst du wirklich offen hinsehen. Selbstmitgefühl macht Selbstreflexion nicht oberflächlicher, sondern tiefer. Es ist der Raum, in dem Veränderung nicht aus Mangel geschieht, sondern aus Verbindung.



"Mit uns selbst freundlich umzugehen bedeutet nicht, dass wir aufhören zu wachsen – es bedeutet, dass wir in einem Klima wachsen, das uns nährt."

Kristin Neff



Impulse für deine Selbstreflexion

Vielleicht fragst du dich jetzt: Womit fange ich an? Worüber lohnt es sich überhaupt nachzudenken? Selbstreflexion muss nicht kompliziert sein. Oft reicht schon eine einfache, offene Frage, um in einen ehrlichen inneren Dialog zu kommen.


Diese Fragen kannst du dir regelmäßig stellen – morgens als kleine Einstimmung, abends als Rückblick oder auch mitten im Tag, wenn du merkst, dass du dich verloren oder überfordert fühlst.


Wichtig ist nicht, alle Fragen zu beantworten, sondern denen zu lauschen, die in dir etwas zum Schwingen bringen. Du kannst sie schriftlich beantworten, darüber meditieren oder sie einfach ein paar Tage mit dir tragen.


Hier einige Beispiele, die dich begleiten können:

  • Was bewegt mich gerade wirklich – unter der Oberfläche?

  • Wie fühlt sich mein Körper an, wenn ich innehalte?

  • Welche Gedanken kreisen in mir – und glaube ich ihnen?

  • Welche meiner Bedürfnisse habe ich heute wahrgenommen – und welche vielleicht übergangen?

  • Wo habe ich heute „funktioniert“ statt wirklich bei mir zu sein?

  • Was wünsche ich mir im Moment – ehrlich und ohne Filter?

  • Was bräuchte ich jetzt, um einen kleinen Schritt liebevoller mit mir zu sein?

  • In welchen Momenten habe ich mich heute lebendig gefühlt?


Du musst nicht alles auf einmal herausfinden. Selbstreflexion ist keine Prüfung, sondern ein Gespräch mit dir selbst – ehrlich, sanft und offen.


Grenzen der Selbstreflexion

So wertvoll Selbstreflexion auch ist – sie ist kein Allheilmittel. Nicht jede Herausforderung lässt sich im stillen Kämmerlein lösen, nicht jede Frage klärt sich durch Rückzug und Innenschau. Manchmal braucht es intensiven Austausch mit anderen, ein tiefes Gespräch, eine neue Perspektive – oder auch professionelle Begleitung.


Außerdem gibt es einen Punkt, an dem Selbstreflexion kippen kann. Wenn du immer tiefer gräbst, immer neue Fragen aufwirfst, dich selbst unentwegt beobachtest – dann kann sich der Blick nach innen irgendwann verengen. Statt zu erkennen, was gerade da ist, verlierst du dich im Analysieren. Statt Klarheit entsteht Grübelei. Achtsame Selbstreflexion heißt auch: rechtzeitig innezuhalten und wahrzunehmen, wann es genug ist.


Echte Reflexion braucht Selbstannahme. Sie bedeutet nicht, ständig an dir zu arbeiten oder dich verbessern zu müssen. Manchmal ist es der mutigste Schritt, dich einfach so sein zu lassen, wie du gerade bist. Nicht als Kapitulation – sondern als tiefes Einverständnis mit dir selbst.


Eine schwarze Tafel an einer Häuserwand mit der Aufschrift "Alles wird gut."
Manchmal ist nicht die rechte Zeit für Selbstreflexion. Und dann darf das ach so sein.

Alles beginnt mit einem Blick nach innen

Selbstreflexion ist kein Ziel, das man irgendwann erreicht hat. Sie ist ein Weg – manchmal klar, manchmal holprig, oft überraschend. Und das ist gut so. Denn du musst nicht alles sofort wissen, nicht alles verstehen. Es reicht, präsent zu sein. Hinzuspüren. Offen zu bleiben.


Vielleicht gibt es Tage, an denen du neue Erkenntnisse gewinnst. Vielleicht aber auch solche, an denen alles unklar bleibt. Beides gehört dazu. Es geht nicht um Perfektion, sondern um Beziehung – zu dir selbst. Und diese Beziehung darf wachsen, darf sich wandeln, darf ihre eigene Zeit brauchen.


Du darfst dich Schritt für Schritt kennenlernen. Du darfst dir Fragen stellen – und auch mal keine Antworten haben. Du darfst üben, nach innen zu lauschen. Und du darfst dich dabei immer wieder erinnern: Es ist ein lebendiger Prozess. Nicht linear, nicht messbar – aber zutiefst menschlich.


Selbstreflexion ist keine Aufgabe, die du erledigen muss. Sie ist eine Einladung. Und du darfst selbst entscheiden, wann und wie du ihr folgen willst. Ist das nicht toll?


Selbstreflexion kann viel in Bewegung bringen – manchmal mehr, als wir allein sortieren können. Im Mindful Coaching schaffen wir gemeinsam einen geschützten Raum, in dem du dir selbst auf neue Weise begegnen darfst. Mit klaren Fragen, achtsamer Präsenz und dem Vertrauen, dass die Antworten bereits in dir liegen. Wenn du diesen Weg nicht allein gehen möchtest, begleite ich dich gern ein Stück.


Achtsamkeitstrainerin Nadine Grimmling

Hi, ich bin Nadine!


Wenn du Lust hast, begleite ich dich auf deinem Weg in die wundervolle Welt der Achtsamkeit, zu mehr Wohlbefinden und weniger Stress.



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