Endlich Erholung: Wie du dich auf 7 verschiedene Arten von deinem stressigen Alltag löst
- Nadine
- 16. Mai 2024
- 7 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 3 Tagen
Gemütlich auf der Couch abzuhängen, ist einfach das beste Mittel, um dich von einem anstrengenden Tag zu erholen, oder etwa nicht? Doch manchmal fühlst du dich dadurch überhaupt nicht richtig ausgeruht. Hier erfährst du, wie du deine Akkus wieder auflädst und dich fit für morgen machst – los geht's!

Du kommst so richtig erledigt nach Hause und willst einfach nur noch auf dein Sofa; ganz entspannt abhängen, die Füße hochlegen, vielleicht ein bisschen am Handy rumdaddeln, etwas lesen oder dich vom Fernseher berieseln lassen. Doch die ersehnte Erholung will sich irgendwie nicht einstellen.
Was vermeintlich erholsam wirkt, kann für den Moment einfach nicht das Richtige sein, weil es für uns unterschiedliche Wege gibt, um uns zu entspannen und die Energiereserven wieder aufzufüllen. Je nachdem wie dein Tag bisher verlaufen ist, haben dein Körper und Geist unterschiedliche Bedürfnisse, die zu deiner Erholung beitragen. Lass uns da mal einen genaueren Blick drauf werfen.
Inhaltsverzeichnis
#1 Körperliche Erholung – Spüren, was der Körper jetzt braucht
#2 Mentale Erholung – Den Kopf freikriegen
#3 Emotionale Erholung – Gefühle zulassen und sortieren
#4 Soziale Erholung – Zeit für dich, nicht für andere
#5 Sensorische Erholung – Wenn weniger Reize mehr Ruhe bringen
#6 Kreative Erholung – Wenn der Kopf träumen und die Hände machen dürfen
#1 Körperliche Erholung – Spüren, was der Körper jetzt braucht
Grundsätzlich spricht gar nichts gegen körperliche Erholung. Ganz im Gegenteil: ausreichend Schlaf und Ruhe sind super wichtig für unsere physische und psychische Gesundheit. Wenn du den ganzen Tag auf den Beinen warst, schwer geschleppt hast oder insgesamt einer körperlich anstrengenden Arbeit nachgegangen bist, ist die Beine hochzulegen dein Mittel zur Wahl. Wenn du aufmerksam in deinen Körper hineinhörst, wird er dir schon sagen, ob ein heißes Bad angesagt ist oder eine kurze Dehneinheit für Wohlbefinden sorgen könnte.
Vielleicht hast du aber auch den ganzen Tag gesessen; morgens in der Straßenbahn, dann im Büro, dann wieder in der Straßenbahn. Deine Smartwatch kommt gerade mal auf 1.500 Schritte, denn den weitesten Weg hast du zwischen Kaffeemaschine und Schreibtisch zurückgelegt – den aber immerhin vier mal.
Bevor du dich zuhause direkt in deine Sofakuhle lümmelst, horch mal in dich hinein, ob eine Runde um den Block oder eine leichte Bewegungseinheit deinem Rücken und deinen Beinen vielleicht gut tun könnte. Vielleicht wird dein kleiner Spaziergang auch in den Abendstunden noch von Vogelgezwitscher begleitet, was sich ebenfalls beruhigend und erholend auf dich auswirkt. Oder du willst dich nochmal so richtig auspowern und den Puls in Wallung bringen, um dann später – kaputt, aber glücklich – ins Bett zu fallen.

#2 Mentale Erholung – Den Kopf freikriegen
Nicht nur dein Körper benötigt Erholung, auch dein Kopf braucht regelmäßig Pausen, in denen kein neuer Input reinkommt und er die Dinge verarbeiten kann, die so den lieben langen Tag passiert sind.
Musstest du lernen oder hast dich bei einem komplizierten Projekt um Kopf und Kragen gedacht, ist es eine Wohltat für dich, die Gedanken schweifen zu lassen, zu tagträumen und dir bewusst Auszeiten zu nehmen, in denen du dich nicht beschallst und deinen Kopf zur Ruhe kommen lässt. Und auch wenn's schwerfällt – durch die sozialen Medien zu scrollen oder actionreiche Serien mit schnellen Schnitten zu schauen, ist in solchen Momenten nicht hilfreich.
Auch Meditation kann mentale Erholung bringen und dafür musst du nicht mal stundenlang auf dem Kissen sitzen. Beobachte einfach für 5-10 Minuten deinen Atem; wie er an den Nasenlöchern in den Körper einströmt, sich dabei der Brustkorb ausdehnt und die Bauchdecke sich nach vorn wölbt und wie er dann durch die Nasenlöcher wieder ausströmt, der Brustkorb sich wieder senkt und die Bauchdecke sich zurückzieht.
Dabei besteht keine Notwendigkeit in das Geschehen einzugreifen oder den Atemfluss irgendwie zu beeinflussen – du musst nicht "richtig" auf eine bestimmte Weise atmen. Einfach nur ein, aus, ein, aus. Vielleicht fällt es dir auf deiner Laufstrecke leichter, so richtig abzuschalten. Oder beim Stricken, Gärtnern oder süßem Nichtstun – probier es einfach mal aus.
"Mit dem achtsamen Atem zu meditieren heißt, Körper und Geist zurück zum gegenwärtigen Moment zu bringen, sodass du nicht deine Verabredung mit dem Leben verpasst."
Thích Nhất Hạnh
#3 Emotionale Erholung – Gefühle zulassen und sortieren
In einer idealen Welt gehen alle Menschen freundlich und rücksichtsvoll miteinander um. In unserer Realität ist das leider nicht immer der Fall und manch einer benimmt sich wie "offene Hose", wie man bei uns im Ruhrpott sagt.
Besonders anstrengend wird das, wenn in deinem Job von dir erwartet wird, dass du zu jeder Zeit ausgesprochen höflich bist – gerade im Dienstleistungsbereich hat man es schon mal mit Personen zu tun, die ihre Mitmenschen mit Leichtigkeit an ihre Grenzen bringen. Oder auch darüber hinaus.
Hattest du wieder so einen Tag, bringt der Austausch mit einem lieben Menschen Erholung, in dem du deinen Emotionen Ausdruck verleihst. Doch Obacht: es wird dir wenig gut tun, wenn du dich so richtig schön in Rage redest und deinen emotionalen Ballast über deiner Freundin auskübelst – ihr seid dann nur beide hinterher mies drauf und erschöpft. Und dennoch kannst du erzählen, was passiert ist, wie du dich dabei gefühlt hast oder was in dir ausgelöst wurde. Und wer weiß, vielleicht könnt ihr mit ein wenig Abstand auch einfach drüber lachen.
Und was tun, wenn gerade niemand zum Reden da ist? Schreib's dir von der Seele, denn Schreiben verschafft Klarheit! Bevor belastende Gedanken und Gefühle in dir Pingpong spielen und diffus vor sich hin wabern, schreib auf, was dich beschäftigt. Das kannst du wahlweise mit einem schönen Tagebuch machen oder ganz einfach auf einer losen Blattsammlung.
Wenn du möchtest, kannst du dir das Geschriebene zu einem späteren Zeitpunkt nochmal zu Gemüte führen oder direkt über das Altpapier entsorgen, ganz so, wie es dir lieber ist. Hauptsache da gärt nichts unbeaufsichtigt vor sich hin, das dir später Bauchschmerzen bereitet.

#4 Soziale Erholung – Zeit für dich, nicht für andere
An manchen Tagen hast du so viel geredet oder zugehört, dass Kopf und Herzchen einfach voll sind. Genau das zu tun, wonach dir gerade ist - ohne Kompromisse einzugehen – lädt deine Energiereserven dann wieder auf: allein sein, die Stille genießen oder mit Soulfood deinen Lieblingsfilm zu schauen – you do you!
Das geht übrigens auch, wenn du eigentlich schon verabredet bist. Früher habe ich bei solchen Gelegenheiten noch Ausreden gefunden, aber mittlerweile teile ich mit meinen Freund:innen, wenn mir der Sinn nicht nach Gesellschaft steht und ich ein bisschen Zeit für mich brauche. Denn wenn wir das unseren liebsten Menschen nicht sagen können, wem denn dann?
Ich bin in solchen Momenten, wenn ich ehrlich meine Bedürfnisse kommuniziert habe, noch nie auf Unverständnis gestoßen, im Gegenteil. Wir haben dann einfach unkompliziert ein neues Treffen vereinbart, was, ohne müde und erschöpft zu sein, dann auch viel schöner ist.
"Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hinzuschauen."
Astrid Lindgren
#5 Sensorische Erholung – Wenn weniger Reize mehr Ruhe bringen
Ein Tag voller Sinneseindrücke kann dich ganz schön schaffen. Ständig piept, knallt, klappert, knirscht oder vibriert was. Es wird gehupt, gebimmelt oder getrötet. Das Radio plärrt, der Fernseher beschallt, das Telefon klingelt. Wir leben in einer unglaublichen lauten Welt und erst wenn Stille einkehrt, merken wir, wie anstrengend fortwährende Geräuschkulissen sein können. Wer schon mal in einem Großraumbüro gearbeitet hat, weiß, wovon ich rede.
Ich hätte da eine ganz verwegene Idee: Lass doch mal wieder alle elektronischen Geräte aus und gönn dir kleine Inseln der Ruhe. So kannst du dich vom Lärm der Welt erholen und deine Sinne durchatmen lassen.
Dich sensorisch zu erholen kann auch bedeuten, bei erster Gelegenheit die zwickende Dienstkleidung und den steifen business dress loszuwerden. Raus aus dem störenden Fummel und rein in die bequeme Feierabendklamotte!

#6 Kreative Erholung – Wenn der Kopf träumen und die Hände machen dürfen
Komm durch die Schönheit der Dinge wieder zu Energie. Malen, musizieren, basteln, häkeln, kochen, schreiben, töpfern, nähen, fotografieren, stricken, handwerken – die Möglichkeiten auf kreative Weise zur Ruhe zu kommen, sind wohl grenzenlos. Du kannst je nach Stimmungslage selbst entscheiden, ob du lieber allein oder zusammen mit anderen deine Kreativität ausleben möchtest – das schafft zusätzlich Verbindung.
Gerade heutzutage, wo viele von uns in Berufen tätig sind, in denen wir am Ende des Tages kein fertiges Produkt in den Händen halten, kann es dich besonders zufrieden und stolz machen, etwas zu erschaffen. Und selbst wenn die Keramikvase schief und das Motiv auf dem Aquarell nicht zu erkennen ist, bereitet der Schaffungsprozess Freude und der Kopf kommt zur Ruhe.
„Als Kind ist jeder ein Künstler. Die Schwierigkeit liegt darin, als Erwachsener einer zu bleiben."
Pablo Picasso
#7 Spirituelle Erholung – In Verbindung mit etwas Größerem
Mit dem Begriff Spiritualität kann nicht jeder von uns etwas anfangen. Gemeint ist, einen Sinn im Leben zu finden, Teil einer Gemeinschaft – egal, ob religiös oder nicht religiös – zu sein, sich sozial zu engagieren, einem Ehrenamt nachgehen. Du musst dafür nicht direkt den Regenwald retten oder ein Heilmittel gegen eine unheilbare Krankheit finden; es darf ruhig eine Nummer kleiner sein.
Vielleicht kannst du Oma Krawuttke aus dem Erdgeschoss etwas vom Einkaufen mitbringen, dich beim nächsten Vereinstag beim Kuchenverkauf beteiligen oder sogar ein Straßenfest in deinem Stadtteil (mit)organisieren.
Wir Menschen sind Rudeltiere, auch wenn uns unser Dasein mit und unter anderen nicht immer leichtfällt. Wir wünschen uns Verbundenheit, denn letztlich sind wir alle eins. Es ist nicht ganz klar, auf wen das folgende Zitat zurückzuführen ist, aber treffender hätte man es kaum formulieren können:
"Willst du glücklich sein im Leben, trage bei zu andrer Glück; denn die Freude, die wir geben, kehrt ins eigne Herz zurück."
Du kannst dein spirituelles Wohlbefinden auch steigern, in dem du dir wohltuende Rituale angewöhnst. Regelmäßig zu meditieren bspw. stärkt deine Körper-Geist-Verbindung und hilft dir, das Leben anzunehmen, mit allem, was dazu gehört. Hier. Jetzt.
Dein achtsamer Weg zur richtigen Erholung
Manchmal ist der direkte Weg auf die Couch genau das Richtige, manchmal aber eben auch nicht. Ein achtsames Leben zu führen bedeutet, nicht automatisch wie ferngesteuert immer wieder dasselbe zu tun, sondern in dich hineinzuhorchen, dir deiner Bedürfnisse und Verhaltensweisen bewusst zu werden, um dann zu entscheiden, was dir jetzt – in diesem Moment – gut tun würde. Und dann: Gute Erholung!
Achtsamkeit spielt eine zentrale Rolle dabei, wirklich zu erholen und zur inneren Balance zurückzufinden. Wenn du lernen möchtest, wie Achtsamkeit dir hilft, besser auf deine Bedürfnisse zu achten, dann sind mein Achtsamkeitskurs Dear Stress, let's break up! oder mein 1:1-Achtsamkeitstraining In trauter Zweisamkeit vielleicht genau das Richtige für dich.

Hi, ich bin Nadine!
Wenn du Lust hast, begleite ich dich auf deinem Weg in die wundervolle Welt der Achtsamkeit, zu mehr Wohlbefinden und weniger Stress.